Was früher neu war: Game Changer für Programm-Vielfalt im TV

Mallorca - 70er Jahre Design-Fernseher von Metz

Kann man sich das vorstellen? Im Fernsehen gab es eine Zeit, in der gerade mal zwei Programme gezeigt wurden und jeder Fernsehtag mit einem Sendeschluss endete, der bis zum nächsten Morgen nur noch dem guten alten Testbild einen großen Auftritt bescherte. Dass es im Fernsehen nun rund um die Uhr eine Riesenauswahl an Inhalten gibt, ist der Entwicklung der TV-Verbreitungstechnik zu verdanken. Wie diese vonstatten ging, könnt ihr in einem ersten unterhaltsamen Beitrag einer Serie des ZVEI zur Fernseh-Geschichte erfahren, die wir  ab heute hier mit euch teilen.

Mit dem Blick zurück auf das, was das Fernsehen früher neu machte, soll eingestimmt werden auf die anstehende IFA, auf der Anfang September (01.-05.09.2023) wieder aktuelle Trends und Entwicklungen der TV-Branche zu sehen sein werden.

Geschichte des Fernsehens: Zwei Programme und ein Sendeschluss

Als 1952 das regelmäßige TV-Programm mit dem Ersten Deutschen Fernsehen (heute „Das Erste“) in Deutschland startete, war an die heutige Vielfalt noch nicht zu denken. Damals gelangte das Signal ausschließlich per Antenne in die Haushalte. Das blieb eine ganze Weile so, auch als ab 1963 das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) in der bundesdeutschen Ausstrahlung hinzukam.

1984 bzw. 1989 gingen die ersten Kabel- und Satellitenfernsehprogramme an den Start. Erst diese zusätzlichen Übertragungs- und Empfangstechnologien machten die weitere Programmdiversifizierung und damit das Privatfernsehen möglich, denn nun waren die spärlichen Sendefrequenzen über die Terrestrik kein begrenzender Faktor mehr.

Digitalisierung: Game Changer für Programm-Vielfalt

Als entscheidender Faktor erwies sich ab 1996 die Einführung des digitalen Fernsehens – zunächst nur über Satellit: die Digitaltechnik legte den Grundstein für viele weitere Entwicklungen, wie „Abo-TV“ und die Steigerung der Bildqualität.

Zum weiteren Game Changer wurde rund zehn Jahre später Fernsehen über das Internetprotokoll, zunächst mit „IPTV“ als gemanagtem Service sowie ab 2016 „Over-the-top-“ bzw. Streaming-TV. Inzwischen sind auch Kabel- und Antennenfernsehen digitalisiert, allerdings: Erst seit 2019 sind alle TV-Empfangswege in Deutschland vollständig digital.

Fernseh-Technik heute: Viele Quellen, unzählige Inhalte

Und der Fernseher? Kann heute natürlich alle audiovisuellen Inhalte darstellen, egal über welche Quelle und zu welcher Tages- und Nachtzeit. Dass der Fernseher für die Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist, zeigt auch die tägliche Nutzung.

Laut AGF-Videoforschung schauten die Deutschen 2022 täglich 195 Minuten fern. Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (57 %) betrachten auch künftig lineares Fernsehen als die wichtigste Funktion ihres TV-Geräts, noch vor Video on Demand und Streaming (49 %). Das ergab eine GfK-Verbraucherstudie für den ZVEI.

+Hier findet ihr Beiträge zur Geschichte des Fernsehens bei Metz

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